Trends und Best Practices zum Schutz Ihrer Informationssicherheit 2023

Cyberkriminalität ist längst in den täglichen Nachrichten angekommen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die Anfälligkeit von IT-Systemen und -Infrastrukturen genauso offen zutage tritt wie das allzu blinde Vertrauen in sichere Technik und friedliche Koexistenz. Höchste Zeit, das umzusetzen, was für den Schutz kritischer Systeme und Infrastrukturen unbedingt erforderlich ist: Informationssicherheit.

Mit den fünf Top-Prioritäten der Informationssicherheit muss sich im Jahr 2023 jedes Unternehmen intensiv befassen: Cloud-Sicherheit, KI/ML-Sicherheit, IoT-Sicherheit, eine Cyberversicherung und Identitäts- und Accessmanagement (IAM).

Cloud-Sicherheit  

Der erste Schritt in einer Strategie für Informationssicherheit ist die Netzwerk- und Cloud-Sicherheit. Die Nutzung von Cloud-Diensten boomt, und spätestens seit der Pandemie gilt dies auch für Remote-Arbeit. Die Grenzen von Unternehmen verschwimmen, und die Angriffsfläche vergrößert sich erheblich. Daraus entstehen neue Risiken, die gezielte Sicherheitsmaßnahmen erfordern. 

Best Practices für Cloud-Sicherheit

  • Berücksichtigung im Risikomanagement: 

    Es sollten Prozesse und Verfahren bestehen, die Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Cloud-Nutzung, berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, neben den anderen wichtigen Themen außerhalb von InfoSec (QM, PM, Systementwicklungsprkatiken etc.), auch bei Cloud und IoT die gesamte Lieferkette zu berücksichtigen,  

  • Mehrschichtige Sicherheit: 

    Implementieren Sie Sicherheitskontrollen auf verschiedenen Ebenen – Netzwerk-, Anwendungs- und Datenebene –, um sicherzustellen, dass potenzielle Bedrohungen erkannt und entschärft werden, bevor sie Schaden anrichten können. 

  • Starke Authentifizierung: 

    Nutzen Sie starke Mechanismen wie die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), um unbefugten Zugriff auf Cloud-Ressourcen zu verhindern, und schützen Sie sich so vor Passwortangriffen und anderen Formen des Identitätsdiebstahls. 

  • Datenverschlüsselung: 

    Verschlüsseln Sie Daten im Ruhezustand und während der Übertragung, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen; setzen Sie auf starke Verschlüsselungsalgorithmen wie AES-256. Außerdem sollte Datenverarbeitung vertraglich sichergestellt werden und nur in einem bestimmten Land stattfinden. 

  • Überwachung der Cloud-Aktivitäten: 

    Prüfen Sie Cloud-Aktivitäten regelmäßig, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, zum Beispiel ungewöhnliche Anmeldungen und Versuche, auf geschützte Daten zuzugreifen. 

  • Software-Updates:

    Aktualisieren Sie Software und Anwendungen regelmäßig und spielen Sie die neuesten Security-Patches ein, um zu verhindern, dass Sicherheitslücken ausgenutzt werden.

  • Zugangskontrollen: 

    Implementieren Sie Kontrollen, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugang zu Cloud-Ressourcen haben; prüfen Sie rollenbasierte Zugriffskontrollen und eine Aufgabentrennung. 

  • Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinien: 

    Halten Sie Sicherheitsrichtlinien auf dem neuesten Stand, um Veränderungen in der Bedrohungslandschaft und Geschäftsanforderungen Rechnung zu tragen. Eine Prüfung zur Aktualisierung der Sicherheitsrichtlinie sollte dabei sowohl intern, als extern gegenüber den Cloudservice-Anbietern stattfinden. Hier sollte eine regelmäßige und anlassbezogene Prüfung der Anbieter durchgeführt werden, wodurch sichergestellt werden kann, dass diese externen „Lieferanten“ auch den internen Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Zudem empfiehlt sich die Einführung eines Prüfverfahrens für Cloud-Anbieter („Cloud-Richtlinie“), um den Erwerb, die Nutzung, die Verwaltung und den Wechsel sicherzustellen.  

Erfahren Sie hie, worauf es bei der Auswahl einer datenschutzkonformen Cloud-Lösung ankommt. 

Sicherheit bei künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML)  

Fünf Schlüsselaspekte sorgen dafür, dass KI/ML-Systeme ordnungsgemäß funktionieren und verantwortungsvoll genutzt werden:  

  • Datensicherheit – gegen unbefugten Zugriff, Diebstahl oder Manipulation 
  • Modellsicherheit – gegen feindliche Angriffe, die zu falschen Entscheidungen oder falschen Vorhersagen führen können 
  • Verhindern von Verzerrungen – da verzerrte KI/ML-Modelle zu diskriminierenden Entscheidungen führen können 
  • Erklärbarkeit – da KI/ML-Systeme oft Entscheidungen treffen, die schwer zu verstehen oder zu erklären sind 
  • Integration der Systeme in die bestehende Infrastruktur – da dies zu Kompatibilitäts- und Kontrollproblemen führen kann 

Best Practices für sichere KI/ML-Systeme  

  • Datensicherheit:

    Schützen Sie sensible Daten, die für das Training und die Entwicklung von KI/ML-Modellen eingesetzt werden, durch Verschlüsselung und Zugriffskontrollen.  

  • Validierung:

    Validieren Sie KI/ML-Modelle vor dem Einsatz, um sicherzustellen, dass sie frei von Verzerrungen und Schwachstellen sind. Das senkt das Risiko, dass KI/ML-Systeme falsche oder voreingenommene Entscheidungen treffen, die Einzelpersonen oder Organisationen schaden können. 

  • Überwachung und Prüfung:

    Überwachen Sie KI/ML-Systeme regelmäßig auf Anzeichen von Missbrauch, etwa Datenschutzverletzungen und böswillige Aktivitäten. Führen Sie Audits und Penetrationstests durch, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Beobachten Sie auch den Markt und aktuelle Nachrichten, um frühstmöglich von potenziellen Schwachstellen zu erfahren.  

Sicherheit im Internet der Dinge (IoT)  

Im Rahmen der vierten industriellen Revolution werden IoT-Geräte zur Überwachung von Produktionsprozessen, zur Wartung von Maschinen und zur Steuerung von Robotern eingesetzt. Hier sind einige Beispiele aus der Praxis:  

  • Smart Gebäude: IoT-Sensoren können in Gebäuden eingesetzt werden, um Energieverbrauch, Temperatur, Luftqualität und Beleuchtung zu überwachen und zu steuern. 
  • Logistik: In der Logistik werden IoT-Geräte dazu eingesetzt, die Position von Waren zu in der Lieferkette verfolgen, Transportbedingungen zu überwachen und Lagerbestände automatisch zu verwalten. 
  • Einzelhandel: Auch im Einzelhandel können IoT-Geräte dazu eingesetzt werden, um Bestandsverwaltung zu automatisieren, Kundenbewegungen zu analysieren, und Personal- und Energiekosten zu reduzieren. 
  • Gesundheitswesen: IoT-Geräte können im Gesundheitswesen eingesetzt werden, um die Gesundheit von Patienten zu überwachen, Medikamente automatisch zu dosieren, und die Effizienz von Operationen zu verbessern. 
  • Finanzen: Der Finanzsektor nutzt IoT-Geräte dafür, um Zahlungen zu automatisieren, Betrug zu verhindern, und die Effizienz von Prozessen wie Kreditvergabe oder Vermögensverwaltung zu erhöhen. 

Typische IoT-Geräte sind beispielsweise Laptops, Smartphones, Fitnessarmbänder, aber auch smarte Kühlschränke, Feuerlöscher, Lautsprecher und Ähnliches – häufig werde diese nicht als schutzbedürftige IT-Geräte erkannt. Sie sind daher oft unzureichend gesichert, schlecht in ihre Umgebung integriert, immer mit Netzwerken verbunden und hungrig nach Daten.  

All dies macht sie zum leichten Ziel von Hackerangriffen, die etwa zum Diebstahl sensibler Daten und zur Beeinträchtigung wichtiger Systeme führen können. IoT-Geräte bergen ein hohes Risiko für Unternehmen. Risiken müssen daher richtig klassifiziert und geschützt werden. 

Best Practices für sichere IoT-Geräte  

  • Geräte- und Endpunktsicherheit:

    Sichern Sie IoT-Geräte durch starke Passwörter und Verschlüsselung und spielen Sie regelmäßig Security-Patches und Software-Updates ein, um unbefugten Zugriff zu verhindern. 

  • Netzwerksicherheit:

    Implementieren Sie Maßnahmen wie Firewalls und Intrusion-Detection-Systeme, um IoT-Geräte und Netzwerke vor Cyberangriffen zu schützen. Überwachen Sie die Netzwerkaktivität regelmäßig auf Anzeichen von bösartigem Verhalten. 

  • Schutz der Daten:

    Schützen Sie Daten, die von IoT-Geräten erfasst werden, etwa durch Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und Richtlinien zur Datenaufbewahrung. Zudem sind weitere Vorgaben der DSGVO einzuhalten, um den Schutz der Daten zu gewährleisten. Dazu zählen bspw. angemessene und vollumfängliche AVV mit entsprechenden TOM. Auch eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) ist hier neben den Informationssicherheitsbezogenen Regelungen essenziell. 

  • Schulung:

    Machen Sie Ihrer Belegschaft das Risiko bewusst, das in IoT-Geräten steckt, und schulen Sie sie regelmäßig in der richtigen Nutzung.  

Übrigens: Schulungen machen nicht nur im Zusammenhang mit IoT Sinn, sondern in fast allen Bereichen, in denen Cyberbedrohungen eine alltägliche Gefahr darstellen. Sie haben keine Ressourcen dafür? Kein Problem. Schauen Sie mal bei der DataGuard Academy vorbei. Hier bieten wir Schulungen an, die Mitarbeitende für Datenschutz und Informationssicherheit sensibilisieren.  

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Die Zukunft der Informationssicherheit: 3 wichtige Strategien für 2023

3 Schlüsselstrategien, die Sie umsetzen können, um für die Zukunft gerüstet zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Cyberversicherung 

Die Cyberversicherung bietet finanziellen Schutz vor Verlusten, die durch Cyberangriffe entstehen. Dazu gehören die Kosten für die Reaktion auf den Vorfall, zum Beispiel für die Beauftragung von Experten zur Untersuchung, und die Deckung der Kosten für Bußgelder oder Gerichtsverfahren, die sich aus dem Vorfall ergeben können. 

Eine Cyberversicherung kann Unternehmen beim Risikomanagement unterstützen, indem sie Deckung für potenzielle Cybersicherheitsvorfälle bietet. Wenn ein Vertrag geschlossen ist, bietet die Versicherung Unternehmen die Gewissheit, im Ernstfall geschützt zu sein und Voraussetzungen zu erfüllen, die sich durch Vorschriften und Standards ergeben.  

Best Practices für die Wahl einer Cyberversicherung  

  • Versicherungsschutz:

    Prüfen Sie, welche Arten von Cybervorfällen durch die Versicherungspolice abgedeckt sind und wie hoch die Deckungssumme ist. Stellen Sie sicher, dass Sie angemessen gegen potenzielle Cybervorfälle geschützt sind. 

  • Kosten:

    Stellen Sie den Kosten für die Versicherungspolice diejenigen gegenüber, die durch einen Cyber-Sicherheitsvorfall entstehen können, etwa Anwaltskosten, Kosten für die Folgen einer Datenschutzverletzung und Bußgelder. 

  • Reputation:

    Informieren Sie sich über den Ruf des Versicherungsanbieters, um sicherzustellen, dass er Erfolge bei der Bearbeitung von Schadensfällen nachweisen kann und einen professionellen Kundendienst bereitstellt. 

  • Fachwissen:

    Achten Sie auf das Fachwissen des Versicherungsanbieters und seine Fähigkeit, bei einem Cybersicherheitsvorfall Unterstützung zu leisten. 

  • Schadenersatzverfahren:

    Vergewissern Sie sich, dass das Verfahren transparent und leicht verständlich ist und dass der Versicherungsanbieter nachweislich in der Lage ist, Schäden schnell und fair zu bearbeiten. 

Tipp: Wer sich heutzutage mithilfe einer Cyberversicherung gegen Cyberrisiken absichern will, muss vorbereitet sein, im Vorfeld wie im Ernstfall. Die Zertifizierung nach ISO 27001 erleichtert die Vertragsverhandlung, ermöglicht sie vielleicht sogar erst. Mehr erfahren Sie in unserem Beitrag: So spart Ihnen die ISO 27001 Kosten bei der Cyber-Versicherung.  

Identitäts- und Accessmanagement (IAM)  

IAM bedeutet, dass der Zugriff auf Systeme, Anwendungen und Daten auf Basis der Rolle und der Privilegien eines Anwenders kontrolliert wird. Unternehmen erhalten dadurch eine zentrale, überprüfbare Ansicht, können gesetzliche Vorschriften oder Branchenstandards leichter einhalten und ihre Produktivität steigern. Anwender profitieren davon, weil sie mit Systemen, Applikationen und Daten konsistenter, sicherer und benutzerfreundlicher arbeiten können. 

Best Practices für die Implementierung von IAM

  • Risikobewertung:

    Führen Sie eine Risikobewertung durch, um die Systeme, Anwendungen und Daten zu identifizieren, die geschützt werden müssen. Halten Sie die potenziellen Risiken fest und setzen Sie Prioritäten für IAM-Maßnahmen. 

  • Zentralisierte Kontrolle:

    Schaffen Sie durch ein zentralisiertes IAM-System einen zentralen Kontrollpunkt für die Verwaltung digitaler Identitäten und den Zugriff auf Systeme, Anwendungen und Daten. 

  • Rollenbasierter Zugriff:

    Implementieren Sie eine rollenbasierte Zugriffskontrolle, um sicherzustellen, dass Benutzer nur über die Zugriffsrechte verfügen, die sie brauchen, um ihre Aufgaben zu erfüllen.  

  • Multi-Faktor-Authentifizierung:

    Erhöhen Sie Ihre Sicherheit durch die Maßgabe, dass Benutzer mehr als eine Form der Authentifizierung angeben müssen, etwa ein Passwort und ein Sicherheits-Token. 

  • Überwachung und Prüfung:

    Stellen Sie durch Überwachungs- und Kontrollmechanismen sicher, dass der Zugriff auf Systeme, Anwendungen und Daten ordnungsgemäß genutzt wird. So erkennen Sie potenzielle Sicherheitsvorfälle leichter und können schneller reagieren. 

  • Erstellung einer Richtlinie:

    Um die geregelten Inhalte und Regeln zu dokumentieren, empfiehlt es sich, eine eigene Richtlinie für IAM zu etablieren. Dies sorgt nicht nur für die Vereinheitlichung der Vorgaben, sondern stellt auch eine Verbindlichkeit gegenüber den interssierten Parteien her. 

Wie DataGuard Sie unterstützen kann 

DataGuard unterstützt Sie mit Know-how und Beratungsleistungen zum Thema Informationssicherheit, zum Beispiel zum Aufbau und Betrieb eines ISMS (Informationssicherheits-Managementsystem) oder zur Zertifizierung nach ISO 27001. Ein ganzes Team von Expertinnen und Experten verfügt über fundiertes Wissen und Best Practices aus einer Vielzahl von Projekten und Assessments – und versorgt Sie mit dem Know-how, das Sie brauchen. 

Die Plattform von DataGuard bietet Ihnen Zugriff auf zahlreiche Richtlinien und Templates zur Umsetzung eines ISMS. Sie liefert Ihnen eine wertvolle Grundlage, die Sie nutzen und an Ihre eigenen Prozesse anpassen können, um sich den Anforderungen der Informationssicherheit zu stellen.  

Hilfreich ist auch die DataGuard Academy, mithilfe derer Ihre Belegschaft plattformgestützt und effizient grundlegende Schulungen zur Informationssicherheit absolvieren und sich mit allen damit verbundenen Themen vertraut machen kann.  

Fazit 

Unternehmen müssen sich schnellstmöglich mit dem Thema Informationssicherheit beschäftigen, um sich gegen Angriffe zu schützen. Die Top-Prioritäten zeigen Ihnen konkret, was jetzt am dringendsten zu tun ist. 

DataGuard ist Ihr Partner für Informationssicherheit – sowohl permanent als auch interimsweise, wenn Zeit oder Personal für Sie Mangelware ist und Sie sich lieber auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.  

Benötigen Sie weitere Informationen zum Thema Informationssicherheit? Brauchen Sie Beratung beim Aufbau eines ISMS oder bei der Schulung Ihrer Belegschaft? Wir helfen Ihnen gerne weiter – wenden Sie sich noch heute an einen unserer Experten für Informationssicherheit.

Über den Autor

Larissa Bruns Larissa Bruns
Larissa Bruns

Als Wirtschaftsjuristin verfügt Larissa Bruns über große Kompetenz im Bereich Informationssicherheit und Datenschutz. Nach Ihrem Abschluss als Bachelor of Law an der HTWG Konstanz arbeitete sie zunächst im Legal Management bei der Pro7Sat1 Media Group. Sie ist zertifizierte Datenschutzbeauftragte (TüV) und war bei DataGuard zu Beginn im Consulting für Datenschutzrecht (Tech Practice) tätig. Inzwischen arbeitet sie durch ihre stetigen Weiterbildungen als Beraterin für Informationssicherheit im Professional Services Team bei DataGuard.

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