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Sichere Leadgenerierung: Strategien für ethische Datenerhebung

Geschrieben von DataGuard Insights | 29.10.2024

Leadgenerierung und Compliance

Was bedeutet es überhaupt, datenschutzkonform Leads zu generieren?

Es geht darum, Daten von Ziel- und Bestandskunden in Übereinstimmung mit gesetzlichen Vorschriften zu sammeln und zu verwenden. Die Leadgenerierung ist eine grundsätzlich erlaubte Praxis, solange dabei die Privatsphäre und die Rechte der Kunden respektiert und die geltenden Gesetze eingehalten werden.

Bei der Generierung von Leads geht es nicht nur um das Vermeiden rechtlicher Konsequenzen, sondern auch um Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber Kunden. Je transparenter ein Unternehmen ist, desto eher vertrauen Zielkunden ihm und bleiben Bestandskunden.

 

Überblick über die wichtigsten Datenschutzgesetze

Um personenbezogene Daten verantwortungsbewusst zu erfassen und zu nutzen, müssen Unternehmen die Datenschutzgesetze einhalten.

Diese Gesetze schützen die Privatsphäre der Personen und helfen Unternehmen, rechtliche Standards einzuhalten. Im Folgenden finden Sie eine einfache Übersicht über die bekanntesten Datenschutzgesetze:

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Dieses Gesetz gilt für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) und die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Die DSGVO trat 2018 in Kraft und befasst sich mit der rechtmäßigen Verarbeitung personenbezogener Daten durch Organisationen.

Einige der Grundsätze umfassen:

  • Einverständnis: Personen müssen der Datenerhebung zustimmen, indem sie positive Schritte unternehmen, z. B. ein Kästchen ankreuzen.
  • Rechte der betroffenen Person: Eine Person hat das Recht, über ihre eigenen Daten zu verfügen, z. B. sie abzurufen, zu bearbeiten oder zu löschen.
  • Rechenschaftspflicht: Unternehmen müssen umfassende Dokumentationen führen, um ihre Compliance mit den Datenschutzvorschriften nachzuweisen. Dazu gehören neben der Einführung und Pflege von Datenschutzrichtlinien auch die Festlegung klarer Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten (wie die Ernennung von Datenschutzbeauftragten) sowie die regelmäßige Überprüfung und Bewertung der Datenschutzmaßnahmen und -praktiken.
  • Sanktionen: Die DSGVO sieht Sanktionen für Fälle der Nichteinhaltung vor, darunter Bußgelder von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des gesamten Jahresumsatzes des Unternehmens – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Die Strafen variieren je nach Art und Schwere des Verstoßes, wobei die DSGVO ausdrücklich hohe Bußgelder festlegt, um Unternehmen zur Einhaltung der Vorschriften zu motivieren.

Warum die Einhaltung von Compliance bei der Leadgenerierung wichtig ist

Die Nichteinhaltung von Datenschutzgesetzen kann für Unternehmen zu ernsthaften Problemen führen. Hier erfahren Sie, warum die Einhaltung der Compliance so wichtig ist:

Rechtliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung

Verstöße gegen Datenschutzgesetze können die folgenden Konsequenzen nach sich ziehen:

  • Bußgelder: Im Rahmen von Gesetzen wie der Datenschutz-Grundverordnung können Bußgelder bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens betragen.
  • Rechtliche Auswirkungen: Unternehmen können von Kunden, deren Daten unrechtmäßig verwendet wurden, verklagt werden. Es können behördliche Untersuchungen folgen und in schweren Fällen kann es zu strafrechtlichen Anklagen kommen.
  • Betriebsunterbrechungen: Die Nichteinhaltung von Vorschriften kann Unternehmen dazu zwingen, den Betrieb einzustellen, um die Probleme zu beheben. Das kann Prüfungen, Geldstrafen oder andere behördliche Maßnahmen nach sich ziehen.

Auswirkungen auf den Ruf des Unternehmens:

Der Ruf Ihres Unternehmens kann darunter leiden, wenn die Datenschutzgesetze nicht sorgfältig beachtet werden.


  • Schaden an der Glaubwürdigkeit: Wenn Ihr Unternehmen dafür bekannt ist, dass es gegen Datenschutzgesetze verstößt, werden die Kunden wahrscheinlich ihr Vertrauen verlieren. Ist das Vertrauen erst einmal gebrochen, entscheiden sich die Kunden möglicherweise für Wettbewerber, die ihre Daten besser schützen.
  • Öffentliche Wahrnehmung: Nachrichten über Compliance-Probleme verbreiten sich schnell und können potenzielle Kunden und Geschäftspartner abschrecken.

Kundenvertrauen und ihr Einfluss auf die Lead Conversion

Das Vertrauen der Kunden ist entscheidend für den geschäftlichen Erfolg. Denn Kunden wollen sich sicher fühlen, wenn sie ihre persönlichen Daten weitergeben.

  • Vertrauen als Konversionsfaktor: Die Einhaltung von Datenschutzgesetzen zeigt, dass Sie die Privatsphäre Ihrer Kunden wertschätzen, was Vertrauen schafft und zu mehr Konversionen und Kundentreue führt.
  • Aufbau langfristiger Beziehungen: Wenn Personen Ihrem Unternehmen vertrauen, werden sie mit größerer Wahrscheinlichkeit Bestandskunden und empfehlen Sie weiter. Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen kann den Customer Lifetime Value Ihrer Kunden erhöhen und Ihren Umsatz langfristig steigern.

Um das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken, müssen Unternehmen ethische Strategien zur Datenerfassung anwenden, die die Privatsphäre respektieren und den Vorschriften entsprechen.

 

Seien Sie bei der Datenerfassung transparent

Wie bereits erwähnt, ist Transparenz der Schlüssel zur ordnungsgemäßen Leadgenerierung. Im Folgenden finden Sie einige praktikable Möglichkeiten für eine transparente Datenerfassung:

  • Erstellen Sie klare und verständliche Datenschutzrichtlinien: Stellen Sie sicher, dass Ihre Datenschutzrichtlinien klar und verständlich formuliert sind und keinen Fachjargon enthalten. Machen Sie sie auf Ihrer Website leicht zugänglich.
  • Verwenden Sie Einverständniserklärungen und Opt-ins: Bevor Sie personenbezogene Daten von einem Nutzer erheben, müssen Sie zunächst dessen Zustimmung einholen. Einwilligungsformulare auf Ihrer Website und Ihren Landing Pages erleichtern diesen Prozess.

Das Wichtigste ist, dass Sie transparent sind und den Nutzern einfache Möglichkeiten bieten. Kunden haben mehr Vertrauen in Unternehmen, die klar sagen, wie sie ihre Daten erhalten haben und wofür sie verwenden wollen.

 

Beschränken Sie die Datenerfassung auf das Notwendige

Eine übermäßige Datenerhebung erhöht das Risiko der Nichteinhaltung von Vorschriften und schadet dem Vertrauen der Kunden.

Beachten Sie unbedingt diese Best Practices zur Datenerhebung:

  • Sammeln Sie nur wesentliche Daten: Ein Unternehmen darf gemäß der DSGVO nur die für den jeweiligen Zweck erforderlichen Daten erheben und verarbeiten, um den Grundsatz der Datenminimierung zu gewährleisten.
  • Erklären Sie, wie Sie die Daten verwenden werden: Erklären Sie Ihren Zielkunden immer, wie Sie ihre Daten verwenden werden und wie nicht. Sie können dies in Datenschutzhinweisen oder während des Opt-in-Prozesses mitteilen.
  • Ein Beispiel, bei dem berechtigtes Interesse vorliegt: Das Sammeln der Namen und E-Mail-Adressen von Personen, die sich für Ihren Newsletter angemeldet haben (sie haben sich dafür entschieden, von Ihnen kontaktiert zu werden).
  • Ein Beispiel, bei dem kein berechtigtes Interesse vorliegt: Sammeln von Standortdaten, Kontakten oder Surfgewohnheiten von Nutzern ohne deren Wissen oder Erlaubnis (sie haben keine Zustimmung erteilt).

 

 

 

Nutzung von Erstanbieterdaten (First-Party-Daten)

Erstanbieterdaten sind Daten, die direkt von einem Kunden oder Zielkunden stammen.

Sie sind legitimer und ethischer als Daten von Dritten, da die Person sich entschieden hat, Ihnen ihre Informationen zu geben. Da der Nutzer sein Einverständnis gegeben hat, ist die Wahrscheinlichkeit eines Verstoßes gegen Datenschutzgesetze geringer.

Wie lassen sich Erstanbieterdaten am besten ethisch korrekt erfassen?

Bieten Sie den Nutzern ansprechende Formen von Umfragen oder bitten Sie um Informationen im Austausch für einzigartige Inhalte. Sie müssen die Nutzer vor ihrer Anmeldung darüber informieren, wie Sie ihre Daten verwenden werden.

 

Ethische Verwendung der gesammelten Daten

Bei der Verwendung von Kundendaten für Marketingzwecke ist es wichtig, ethische Regeln zu befolgen.

Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

Segmentierung und Personalisierung mit Zustimmung

Die Verwendung von Kundendaten für personalisiertes Marketing kann das Kundenerlebnis verbessern, doch muss dies mit dem Wissen und der Zustimmung der Kunden geschehen.

Unternehmen müssen die Privatsphäre der Kunden bei jedem Schritt des Marketingprozesses respektieren.

So nutzen Sie Daten für personalisiertes Marketing unter Wahrung der Privatsphäre:

  • Holen Sie die ausdrückliche Erlaubnis der Kunden ein, bevor Sie Daten für das Marketing sammeln.
  • Vergewissern Sie sich, dass die Kunden wissen, wie ihre Daten verwendet werden, und verwenden Sie nur Daten, deren Weitergabe sie zugestimmt haben. 
  • Personalisierte Werbung oder Empfehlungen sollten immer auf Daten basieren, deren Verwendung die Zielkunden zugestimmt haben.

Beispiele für vorschriftsmäßige Segmentierungspraktiken:

  • Den Kunden die Möglichkeit geben, ihre Präferenzen und Interessen für die Personalisierung auszuwählen, z. B. die Art der Inhalte, die sie erhalten möchten.
  • Klare und einfache Angaben, die erklären, wie ihre Daten für Marketingzwecke verwendet werden.
  • Einholung der Zustimmung durch Opt-in-Formulare, bei denen die Kunden aktiv ein Kästchen ankreuzen müssen, um zuzustimmen. Vermeiden Sie bereits angekreuzte Kästchen, da diese nicht den Compliance-Standards entsprechen.

Aufrechterhaltung der Datensicherheit

Eine Datenpanne kann sowohl für ein Unternehmen als auch für seine Kunden schwerwiegende Folgen haben. Sie sollten daher Ihre Kundendaten durchgehend sicher aufbewahren.

Bewährte Praktiken für Datenspeicherung und Verschlüsselung:

  • Speichern Sie Daten auf sicheren Servern: Verwenden Sie Verschlüsselung, um sie sowohl bei der Speicherung (Daten im Ruhezustand) als auch bei der Übertragung (Daten im Transit) zu schützen.
  • Beschränken Sie den Zugriff auf sensible Kundendaten: Nur Mitarbeiter, die die Daten für ihre spezifischen Aufgaben benötigen, sollten Zugang haben.
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Sicherheitssysteme: Aktualisieren Sie sie stets, wenn neue Bedrohungen auftauchen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Datenschutzmaßnahmen immer auf dem neusten Stand sind.

Möglichkeiten zum Opt-out bereitstellen

Es ist wichtig, den Kunden die Möglichkeit zu geben, die Datenerfassung und Marketingaktivitäten zu beenden, wann immer sie wollen.

Diese Möglichkeit zu respektieren, schafft Vertrauen und zeigt, dass Ihr Unternehmen die Privatsphäre schätzt. Die Nichtbeachtung von Nutzerentscheidungen kann Ihrem Ruf schaden und zu Beschwerden oder rechtlichen Schritten führen.

  •  Kommen Sie Opt-out-Anfragen immer nach: Auch wenn sich dadurch die Menge der von Ihnen gesammelten Marketingdaten verringert, ist dies entscheidend für die Aufrechterhaltung des Vertrauens.
  • Bieten Sie benutzerfreundliche Opt-out-Mechanismen an: Bieten Sie Ihren Kunden klare und einfache Möglichkeiten, sich von der Marketingkommunikation abzumelden. Machen Sie es ihnen leicht, diese Optionen zu finden und zu nutzen, sei es über ein Website-Formular oder einen Abmeldelink in E-Mails.

 

3 Möglichkeiten zur Generierung von Leads auf der Grundlage von Compliance

Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, wie Sie bei der Generierung von Leads den Datenschutz einhalten können:

1. Vertrauen durch Wert schaffen

Die erste Methode zielt darauf ab, sinnvolle Beziehungen zu potenziellen Kunden aufzubauen, indem Sie ihnen im Austausch für ihre Informationen etwas Wertvolles bietet.

Anstatt aggressive Verkaufsgespräche zu führen, bietet dieser Ansatz nützliche Inhalte, Ressourcen oder Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse oder Probleme Ihrer Zielgruppe eingehen. Im Gegenzug erhalten Sie datenschutzkonforme Leads.

Beispiele hierfür sind das Angebot von kostenlosen eBooks, Webinaren oder informativen Blogbeiträgen, die potenziellen Kunden wirklich helfen.

Indem sie ihr Fachwissen unter Beweis stellen und einen echten Mehrwert bieten, fördern Unternehmen Vertrauen und Glaubwürdigkeit und ermutigen potenzielle Kunden, ihre Kontaktdaten bereitwillig weiterzugeben. Dies gewährleistet eine ethische und gesetzeskonforme Datenerfassung und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Kundenbindung und -treue.

2. Regelmäßige Aktualisierung der Datenschutzpraktiken

Da sich Datenschutzgesetze wie die DSGVO ständig weiterentwickeln, müssen Unternehmen ihre Verfahren zur Datenerfassung und -verarbeitung entsprechend anpassen.

Indem sie die Änderungen der Vorschriften aktiv verfolgen und die Datenschutzrichtlinien entsprechend den neusten Anforderungen aktualisieren, können Unternehmen ihr Engagement für den Schutz von Kundendaten unter Beweis stellen.

Wenn Unternehmen ihre Kunden über diese Aktualisierungen informieren, stärken sie ihre Glaubwürdigkeit und das Vertrauen, das ihnen ihre Kunden entgegenbringen. Eine transparente Kommunikation, z. B. in Form von E-Mail-Benachrichtigungen oder Ankündigungen auf der Website, gibt den Nutzern die Gewissheit, dass die Unternehmen verantwortungsvoll und ethisch korrekt mit ihren Daten umgehen.

Das kann das Vertrauen der Kunden stärken und sie dazu ermutigen, sich bereitwilliger mit Ihrem Unternehmen zu beschäftigen.

3. Audits und Überwachung der Einhaltung von Compliance

Die Durchführung routinemäßiger Audits hilft dabei, potenzielle Risiken oder Verstöße gegen den Datenschutz zu erkennen, sodass Unternehmen Probleme angehen können, bevor sie immer größer werden.

Diese fortlaufende Bewertung stellt auch sicher, dass Unternehmen die sich weiterentwickelnden Datenschutzvorschriften einhalten.

Ein weiterer Tipp ist der Einsatz von Tools und Technologien zur Überwachung der Datennutzung. Mit diesen Tools lässt sich nachverfolgen, wie Daten erfasst, gespeichert und weitergegeben werden, um sicherzustellen, dass mit Kundeninformationen verantwortungsvoll umgegangen wird.

Durch eine strenge Überwachung mittels Audits und Monitoring können Unternehmen bei potenziellen Kunden Vertrauen aufbauen und zeigen, dass sie dem Datenschutz und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften Priorität einräumen. Dies kann die Konvertierung von Leads und die Kundentreue erhöhen.

 

3 häufige Fallstricke und wie man sie vermeidet

Selbst mit den besten Absichten können Unternehmen bei der Erhebung und Nutzung von Daten in die üblichen Fallen tappen. Diese Fehltritte bergen nicht nur das Risiko der Nichteinhaltung von Compliance, sondern können auch dem Vertrauen der Kunden schaden.

Im Folgenden finden Sie drei häufige Probleme und wie Sie sie vermeiden können:

1. Irreführende Einwilligungserklärungen

Vermeiden Sie vage oder zweideutige Formulierungen in Ihren Einverständniserklärungen.

Schreiben Sie klar und deutlich, wozu sich die Nutzer bereit erklären, wenn sie ihre Daten zur Verfügung stellen.

2. Übermäßiger Rückgriff auf Daten Dritter

Der Rückgriff auf Daten Dritter kann zur Nichteinhaltung der Vorschriften führen, wenn sie nicht auf ethische Weise gewonnen wurden.

Konzentrieren Sie sich darauf, Daten von Dritten durch direkte Kundeninteraktionen zu sammeln – oder arbeiten Sie mit einem seriösen, vollständig konformen Datenanbieter zusammen.

3. Vernachlässigung der Datensicherheit

Werden Kundendaten nicht gesichert, kann dies zu kostspieligen Datenschutzverletzungen führen.

Investieren Sie in solide Sicherheitsmaßnahmen und aktualisieren Sie Ihre Datenspeichersysteme regelmäßig.

 

Rechtskonforme Leadgenerierung: Die wichtigsten Erkenntnisse

Abschließend lässt sich sagen, dass es bei der datenschutzkonformen Leadgenerierung nicht nur darum geht, rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern auch darum, langfristiges Vertrauen bei Ihrer Zielgruppe aufzubauen.

Durch die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Anwendung ethischer Praktiken können Unternehmen ihren Ruf schützen und die Kundentreue stärken.